Flora Cup 2014 – Der ausführliche Erlebnisbericht

In bester Laune und voller Erwartung auf drei erlebnisreiche Tage trafen sich 26 Badmintonspieler und Betreuer am Freitag, den 9. Mai 2014, um 9.00 Uhr morgens an der Westmünsterlandhalle.

Endlich war es so weit! Ein Jahr Training lag hinter den Spielern und jetzt die Hoffnung auf eine gute Platzierung beim Floracup 2014.

Mit drei angemieteten Bullies und zwei PkW’s startete die muntere Truppe in Richtung Norden.

Während der Fahrt wurde der Kontakt unter den Spielern und Spielerinnen über eine extra eingerichtete Gruppe in WhatsApp gehalten.  Das brachte viel Spaß! Eine erste Rast wurde traditionell an der Raststätte Dammer Berge angefahren. Als sich alle genügend gestärkt hatten, ging die Fahrt reibungslos weiter.

Zwischendurch ging Heinz Bullie immer mal wieder verloren. Auch Philipp’s Tipp „Papa, rechts ist Gas“, half da nicht viel. Er war oft weit hinter der Autokolonne mit den BOR-Kennzeichen.

Simon Buss bemerkte, dass der Bullie von Christoph einen Steinschlag hatte. „Ein Steinschlag kann schnell zum Riss werden!“ Anscheinend hatte er diese Aussage wohl nicht zum ersten Mal getätigt, denn prompt kam von seinem Bruder, der sich auf dem Rückweg von Spanien befand die Aufforderung: „Fang‘ nicht mit dem Sch… schon wieder an.“ Im  Christoph-Mobil war trotzdem beste Stimmung und alles „supi“, wie Ina Michels berichtete. Übrigens: Den Steinschlag hatte das Auto bereits im letzten Jahr – und es hält immer noch!

Die Fahrt lief bis hinter dem Elbtunnel reibungslos und sehr spaßig ab. Bei dem Wechsel auf die A23 in Richtung Elmshorn fiel plötzlich auf, dass Heinz nicht mehr da war. Was war passiert? Er hat doch ein Navi! Ja, aber man muss schon die Ohropax rausnehmen, sonst bringt es auch nichts. Es war kaum zu fassen. Er hatte sich tatsächlich verfahren und war auf dem Weg nach Kiel. Aus dem Wagen ereilte uns die Nachricht: „Er ist auf dem  … haste nicht gesehen … – Wir sind noch auf der A7.“ Keiner weiß, wie Heinz es gemacht hat, aber nach einiger Zeit kam die Nachricht er sei wieder auf Kurs. Wir haben ihn zwar nicht gesehen, aber wir glaubten ihm. Schlussendlich hat er mit uns wohl ein Hase gegen Igel Wettrennen gespielt, denn er war schon vor uns angekommen.

Bei der Ankunft in Elmshorn zog sich der Himmel schwarz bis dunkelblau bedrohlich zu. Eine ganz ordentliche Autowäsche hatten wir nach der langen Fahrt nötig. Schlussendlich wurde es eine Blitzwäsche mit einer großen Portion Wasser. Das war ja ein toller Empfang: Die Welt ging mit Blitz und Donner unter und wir wollten hier gewinnen. Ina deutete es auf ihre Weise: „Hamburg findet es wohl nicht so toll, dass wir hier sind.“ Aber wir ließen uns nicht vertreiben.  In der Stadt Elmshorn führte das Christoph-Mobil den Konvoi an. Spätestens als wir in einer kleinen Seitenstraße und nicht an der KGSE landeten wusste jeder, dass auch er mit der Navigation Probleme hat. Es geht doch nichts über eine gescheite Karte! Wer eine Karte lesen kann, kommt immer an. Es stellt sich hier wirklich die Frage, ob die Fahrer im nächsten Jahr vorab einen Kurs „Wie verstehe ich ein Navigationssystem korrekt“ durchführen sollten! Schnell wurde das Motto der Hinfahrt gefunden: „Einer fehlt immer.“

Glücklich angekommen, wurden die Spieler in die Krückkau-  und KGSE- Hallen verteilt und konnten sich innerlich schon einmal auf die Mix-Spiele vorbereiten. Die Spannung stieg.

Marvin Schröder berichtete unterdessen, dass in Heiden die Welt unterginge. Was wir zu diesem Zeitpunkt  noch nicht wussten war, dass in Elmshorn für uns eine Welt aufgehen sollte, bereits in diesen ersten Matches. Marvin gab an die Spieler noch eine letzte Nachricht: „Viel Erfolg allen! Denkt dran: Schläger hoch! Das Spiel ist erst vorbei, wenn der letzte Ball den Boden berührt hat! Nehmt Euch Zeit und agiert höflich! Badminton ist der Sport der Ladies und Gentlemens (Verfasser: Philipp Becker). Unterstützt und coacht Euch gegenseitig! Sprecht auf dem Feld miteinander oder schreit Euch zur Not auch an! Und gaaaaaaanz wichtig: Habt viel Spaß! Judith und ich wären so gerne dabei gewesen! Ihr rockt das!“ Alle fühlten sich von diesen starken Worten angetan und gestärkt.

Mit solch einer psychologischen Fernbetreuung konnten die Spiele starten. Bereits um 19:10 Uhr kam die Nachricht, dass Leander und Simon sich mit ihren Mixpartnerinnen ins Achtelfinale hochgespielt hatten. Die Spannung stieg an. Leander wurde aufgrund seines Spielstils als „ziemlich krasser Hase“ bezeichnet. 19.44 Uhr kam die Nachricht von Sören aus der Krückauer Halle an alle Spieler in den anderen Sporthallen: “Leander der krasse Hase und ich sind im Viertelfinale“. 19.48 Uhr folgte: Simon auch!!!!! Da waren das Staunen und die Freude groß! Die gesamte Gruppe eilte zur Krückauhalle und dort wurde jeder gespielte Punkt unserer Spieler mit tosendem Applaus belohnt. Es waren aufregende und spannende Spiele.  Leander Leitheiser belegte schließlich mit seiner Mixpartnerin Wiebke Labudde den dritten Platz im B-Feld. Charlotte Steuer und Sören  Averweg standen im Finale und errangen schließlich den zweiten Platz in der Gruppe U15 B. Simon  Buß und  Eila Hemsing machten ihre Gegner nass und erreichten in dieser Gruppe den 5. Platz, Ansgar  Louwen mit  Marie  Rast sowie Laura Wohlleben und  Leon Flegel teilten sich den den 14. Platz. In einem starken Spielerfeld  der Gruppe U17 B schaffte es Maximilian Lewing mit seiner Mixpartnerin Marie Ketzel auf Platz 25.

Der erste Tag ging glücklich zu Ende und übertraf bei Weitem alle Erwartungen. Zum Abschluss des Tages gab es die obligatorische Pizza zur Belohnung.

Gegen 00.00 Uhr (vielleicht auch etwas später) ging das Licht aus!  Vini, vidi, vici!!!

Am nächsten Morgen klingelten um 6.30 Uhr die Wecker. Ohne Probleme und hochmotiviert, wenn auch ein bisschen wie ein zerknittertes Sofakissen, standen alle am Frühstücksbuffet. Übrigens waren insgesamt rund 60 Helfer für die Versorgung der Gäste im Einsatz verteilt auf die verschiedenen Hallen. Einige Spieler klagten über Bauchschmerzen. Bei den meisten war es die Aufregung. Bei einem nicht!

Gegen 8.00 Uhr wurden alle auf die Bullies verteilt und die Spieler sternförmig zu den Hallen gefahren. Gespielt wurde in Damen U13 B und U13 C und U15 C,  Herren U13 C  in der Walldorfhalle, Herren U 15 B und U15 C in der Krückau Halle sowie U 17 B und U 17 C in der KGSE.

Zunächst zum Geschehen in der Ramskamphalle.

Es begannen die Einzelspiele der Frauen U13 B und C. Erst danach folgten die Spiele  Männer U13 C.  Das war für unsere beiden Herren Simon Stoffel und Simon Schoone eine große Geduldsprobe. „Wann dürfen wir endlich spielen?“ „Es ist so langweilig.“ „Man das dauert …“.  Simon Stoffel nahm in dieser Zeit schon einmal probeweise Platz auf dem Siegerpodest. Ja, so fängt es an … und wenn das Feuer im Spieler ist, dann trainiert und trainiert er, bis er irgendwann tatsächlich diesen Gipfel erklimmt. Leider reichte es bei diesem Turnier noch nicht ganz. Aber immerhin hat Simon Stoffel den 9. Platz und Simon Schoone den 13. Platz belegt. Judith Hengstermann spielte sich auf den 7. Platz und veränderte schon während des Spiels ihren Spielstil. Johanna Rottbeck lieferte sich spannende Spiele von jeweils drei Sätzen mit ihren Kontrahentinnen. Schlussendlich errang sie Platz 4 in ihrer Altersgruppe von insgesamt 21 Spielerinnen.

Ab 14.30 Uhr kämpften in der Altersklasse U 15 C Merit Hengstermann und Ina Michels im Einzel der Frauen. Sie errangen Punktgleich Platz 13.

Bereits um 8.30 Uhr begannen an diesem Tag die Spiele U 17 B und C in der KGSE-Halle. Maximillian Lewing und Philipp Rottbeck traten hier an. Maximillian Lewing spielte in einer Dreiergruppe und musste in seinem Spiel gegen Lars Tristam schließlich im dritten Satz den Platz als Gruppenzweiter abgeben. Philipp Rottbeck konnte im U17 B-Feld  gegen  Maron Markgraf einen Sieg einfahren. Gegen Eric Amelunxen hat er das Spiel verloren.  Als Zweitplatzierter hat er die nächste Runde knapp verpasst. In der Gesamtwertung errang Maximillian Lewing Platz 12 in der U17 C Gruppe und Philipp Rottbeck Platz 17 im  U17 B – Feld.

Nun zum Spielverlauf in der Krückauer Halle. Schon vorweg sei gesagt, dass sich das Training des letzten Jahres ausgezahlt hat.

Es traten hier in der Gruppe U 15 C Leon Flegel, Ansgar Louven, Lucas Pels, Max Heßling, Jan Fischedick und Henrik Pels  und in der Gruppe U 15 B Sören Averweg, Simon Buß, Leander „Campino“ Leitheiser an.

In der Altersgruppe U 15 C gaben die Neulinge Lucas Pels, Platz 13.,  Max Heßling, Platz 17 sowie Jan Fischedick, Platz 19 und Henrik Pels, Platz 19, als Neulinge des Turniers ihr Bestes und machten viele wichtige Erfahrungen.  Ansgar Louven spielte jeweils in drei Sätzen und kam schließlich auf einen sicheren, guten 5. Platz. Leon Flegel sorgte in dieser Gruppe für Aufregung unter den Victoria Heiden Spielern. Mit großer Ruhe und Souveränität ließ er alle Gegner hinter sich. Mit 21:4 und 21:7 Punkten machte er glasklar den Sack zu. Zum Finale eilten sämtliche Spieler aus den umliegenden Hallen und jeder Punkt wurde mit tosendem Beifall belohnt.  Er ließ dem Gegenspieler keine Chance und konnte als glücklicher und überlegener Sieger schließlich das Treppchen auf Platz 1 besteigen. Die Freude in der gesamten Mannschaft war riesengroß.

Doch das war noch nicht genug Aufregung an diesem Tag.

Die Männer U 15 B Feld lieferten sich ebenso spannende Spiele.  Im Feld von 22 Spielern arbeitete sich Leander „Campino“ Leitheiser nach der Qualifikation als Gruppenerster ins Achtelfinale vor und landete  schließlich auf  Rang 9. Simon Buss spielte sich bis ins Viertelfinale rauf und musste sich leider gegen seinen Namensvetter Simon Jahn geschlagen geben. Er  spielte sich hoch bis auf Rang 5. Im Finale stand schließlich Sören Averweg und machte es für die Mannschaft super spannend. Mit viel Applaus und Radau wurde jeder Punkt begleitet. Das Publikum hielt den Atem an. Mit aller Kraft bäumte er sich gegen den Gegner auf und spielte drei Spielsätze.  Am Ende hat er das Siegertreppchen nur ganz knapp verfehlt.  Das Glück war zum Greifen nah. Auf dem Siegerpodest war schließlich ein glücklicher Zweitplatzierter zu sehen.

So ging dieser Samstag des Floracups sehr erfolgreich für Viktoria Heiden zu Ende.

Nach dem Duschen fuhren alle in die Koppeldamm Schule zurück und es gab Pizza und Döner für alle. Abends wurde noch ein bisschen Badminton in der Halle gespielt und als auch der letzte Spieler gegen 00.15 Uhr im Klassenraum eintraf wurde das Licht gelöscht und geschlafen. Es war wichtig, für den kommenden Tag Kraft zu tanken.

Nach dem Frühstück packten alle ihre sieben Sachen. Bernadette fuhr zur Olympiahalle, um die Flora Cup T-Shirts zu bestellen. Alle Spieler wurden wieder auf die entsprechenden Hallen verteilt. Im Gepäck die besten Schläger für den Sieg.

In der Waldorfschule traten die Spielerinnen U13 B  Judith Hengstermann mit  Inger-Lise Behl und Johanna Rottbeck mit Mareike Voss an den Start. Judith Hengstermann belegte mit ihrer Doppelpartnerin Inger-Lise Behl den  10. Platz in der Gesamtwertung.  Johanna Rottbeck und Mareike Voss, die sich übrigens vor drei Jahren auf dem Flora Cup kennenlernten und im Vorfeld zum gemeinsamen Spiel anmeldeten, haben den Sprung ins Finalspiel verpasst. Im Spiel um Platz drei unterlagen sie den sympathischen Spielerinnen Annika Markelj  und  Antonia Deckert. Zufrieden nahmen sie die Urkunde zum 4. Platz entgegen.

In der Krückauhalle spielten unsere beiden Newcomer im Feld U 13 B Jungen, Simon Stoffel und Simone Schoone. Im zweiten Spiel ihrer Gruppe unterlagen sie im dritten Satz. Letztlich landeten sie auf Platz 13 in der Gesamtwertung.

Etwa zeitgleich spielten in der Krückauhalle Merit Hengstermann und Ina Michels in der Gruppe U15 B. In ihrer Spielgruppe belegten sie Platz 3 und kamen leider nicht in die KO-Runde. Insgesamt erzielten sie nach spannenden Spielen Platz 9 in ihrer Altersgruppe.

Am selben Ort ließen Sören Averweg und Leander Campino Leitheiser es krachen und  viele Gegner im Regen stehen.  Als klarer Gruppenzweiter kamen sie in die nächste Runde. Im Achtelfinale besiegten sie in einem heißen Match  Minh An Pham und Rauno Vollrath. Ins Halbfinale zogen sie mit 21:4 und 21:7 Punkten glasklar gegen Lasse Ortmann und  Bjarne Breitkreutz ein.  Im Spiel um Platz 3. machten sie bei tosendem Publikum schließlich den Sack zu und landeten auf dem wohlverdienten Treppchen.

Ebenfalls gegen 9.00 Uhr startete in der KGSE das Jungendoppel U 17 B. Am Start Maximillian Lewing und Leon Flegel, sowie Philipp Rottbeck und Simon Buß. Als Jüngste in der gesamten Gruppe sammelten sie in diesem Jahr zunächst einmal wichtige Erfahrungen in dieser Alterskohorte.  Allen gelang es, einen Satz als Sieg einzufahren. Leider reichte es nicht, um weiter zu kommen ins K.O.-System.  Philipp Rottbeck und Simon Buß konnten sich auf Platz 21 und Maximillian Lewing und Leon Flegel auf Platz 25 spielen.

Ein wunderschönes Turnier mit vielen Erlebnissen auch rund um die Spiele ging zu Ende. Bis auf ein paar kleine Blessuren und zwei Arztbesuchen sind alle heil durch dieses Turnier gekommen.

Ziemlich müde nahm die Gruppe Abschied von Elmshorn mit dem traditionellen McDonalds Besuch.

Anschließend trat die ausgepowerte Truppe die Rückreise an. Hinter uns ließen wir Eindrücke der vielen Spiele, Siege, Gespräche untereinander, dem Flair, den über 110 Vereine mit insgesamt über 630 Spielerinnen und Spieler verbreiteten. Jetzt konnten wir nur noch sagen: Wir freuen uns auf nächstes Jahr!

In der Vereinswertung belegten unsere Spielerinnen und Spieler den 15. Platz. Ja, wenn das nichts ist! Damit sind wir der zweitstärkste Verein aus NRW! Und in der Altersklasse U15 hätte es in der Vereinswertung fast für ein Podest gereicht: Platz 4!

In der ewigen Bestenliste der Vereine konnten wir insgesamt 5 Plätze gut machen und sind aktuell auf Platz 38 von über 330 Vereinen.

Herzlichen Glückwunsch an alle und vielen Dank für die schönen Tage.

Bernadette Rottbeck